Kratzer im Holzboden entfernen: So geht es richtig!

Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, Kratzer im Holzboden zu entfernen, dann sollten Sie darauf achten, um welche Art Boden es sich handelt. Zwischen Parkett, Laminat und Dielen gibt es entscheidende Unterschiede.

Ein Parkettboden setzt sich aus kleinen Holzstücken zusammen, die fest miteinander und mit dem Untergrund verbunden sind. Diese Holzstücke können verschiedene Formen annehmen. Besonders beliebt ist das Fischgrätenmuster, aber auch andere Muster wie Hochkantlamellen oder aufwendigere Designs werden gerne verlegt. Parkett wird aus Hartholz von Laubbäumen wie Eichen und Buchen hergestellt.

Laminat besteht aus mehreren miteinander verklebten Pressspan- oder Holzfaserplatten und ist oft mit einer Kunststoffbeschichtung überzogen, selbst bei hochwertigeren Produkten. Laminat ahmt häufig das Aussehen von Parkett nach und kann daher in einigen Fällen nicht sofort von echtem Parkett unterschieden werden. Günstige Varianten von Laminat sind empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit und in der Regel dünner.

Dielen bestehen aus Holzbrettern, die oft in der Länge eines Raums verlegt werden. Sie können aus nahezu jeder Holzart hergestellt werden. Häufig werden Nadelhölzer wie Kiefer und Lärche oder importierte Hölzer wie Douglasie verwendet. Die Holzbretter werden entweder auf den Boden genagelt oder geklebt. Dielen sind eine der ältesten Formen von Holzfußböden.

Kleinere Kratzer und Schleifspuren können Sie eigenständig aus Ihrem Holzboden entfernen und mit speziellen Ölen oder Politur ausbessern. Diese Schönheitsreparaturen funktionieren allerdings nur bei oberflächlichen Kratzern, die nicht tief ins Holz eingedrungen sind.

1. Schritt: Parkett gründlich reinigen
   Reinigen Sie den Holzboden gründlich und befreien Sie ihn von Schmutz und Staubpartikeln.
2. Schritt: Öl auftragen
   Nehmen Sie ein weiches Tuch und tragen Sie darauf ein spezielles Holzboden-Öl auf.
3. Schritt: Stelle einreiben

Reiben Sie die Stelle mit dem Öl ein, bis die Kratzer nicht mehr zu sehen sind.

In einigen Fällen sind die Kratzer im Holzboden aber so tief, dass sie nicht mehr eigenständig ausgebessert werden können. Es macht dabei einen Unterschied, ob es sich um einen versiegelten oder einen unbehandelten Dielenboden handelt.

Holzböden, die mit einem Lack versiegelt wurden, sind auf der einen Seite besser vor alltäglichen Schäden und Kratzern geschützt. Allerdings können sie auch eine saubere Reparatur des Bodens erschweren, wenn doch mal ein tieferer Kratzer entsteht, da das Wachs schnell wieder herausbrechen kann. Das Problem: Die geschliffene Stelle unterscheidet sich vom restlichen Boden und muss daher speziell behandelt werden, damit die partielle Reparatur im Nachhinein nicht auffällt. Wenn Sie keine Erfahrung damit haben, ist es ratsam, die Reparatur von Fachleuten durchführen zu lassen.

Bei unbehandelten Dielenböden ist es nicht möglich, den Boden lokal abzuschleifen, ohne dass dies sichtbare Spuren hinterlässt. Das Holz würde an der abgeschliffenen Stelle seine Farbe verändern und dadurch erkennbar sein. Selbst der Einsatz von Ölen kann diesen Unterschied nicht ausgleichen, da der restliche Boden ja weiterhin unbehandelt ist.

Sind die Kratzer schon sehr tief in das Naturmaterial eingedrungen oder gleichmäßig über den Holzfußboden verteilt, dann lohnt es sich, dem Boden eine professionelle Renovierung zu gönnen. Hahn Fußbodenpflege ist darauf spezialisiert, Kratzer im Holzboden durch ein gleichmäßiges Abschleifen mit anschließender Neuversiegelung zu entfernen.

Schritt 1: Holz grob abschleifen

Im ersten Schritt wird die obere Nutzschicht des Bodens durch ein besonders grobes Schleifpapier entfernt. Dadurch werden auch hartnäckige Verschmutzungen, Dellen und Kratzer im Material beseitigt. Dabei führen wir den Schliff diagonal zur Maserung des Holzes aus. Der Grobschliff entfernt auch Lackreste, Flecken und gröbere Schäden an der Holzoberfläche.

Schritt 2: Zwischenschliff des Holzfußbodens

Nach dem Grobschliff führen wir den Zwischenschliff auf Ihrem Boden mit einer mittleren Körnung ( normalerweise etwa 80) durch. Dadurch können wir die Oberfläche nivellieren und den Boden für den finalen Feinschliff vorbereiten. Die Schleifrichtung wird in diesem Schritt durch die Verlegeart des Bodens bestimmt.

Schritt 3: Feinschliff des Holzfußbodens

Für den abschließenden Feinschliff des Holzbodens wird eine feinere Körnung von etwa 120 verwendet. Mit diesem Schleifgang wird die Oberfläche endgültig geglättet und weitere Verfeinerungen vorgenommen. Eventuelle Unebenheiten sollten nun vollständig beseitigt sein, damit der Holzboden abschließend behandelt und versiegelt werden kann.

Wenn Sie tiefe Kratzer aus einem Dielenboden entfernen wollen, gelten dafür einige Besonderheiten. Im Gegensatz zu Parkett werden Dielenböden in der Regel genagelt. Vor dem Abschleifen des Holzes ist es daher wichtig, herausstehende Nägel vollständig zu versenken. So können Sie eine Verletzungsgefahr vermeiden und auch verhindern, dass es zu Maschinenschäden kommt.

Eine weitere Besonderheit von Holzdielen sind die breiten Fugen zwischen den einzelnen Brettern. Diese Fugen dienen der Lärmreduzierung und können auch dazu beitragen, ein Quietschen und Knarren des Bodens zu verhindern. Da Holzdielen auf natürliche Weise auf äußere Einflüsse reagieren und sich ausdehnen oder schrumpfen, können sich auch die lärmreduzierenden Eigenschaften des Bodens verändern. Um dies zu verhindern, kann eine spezielle Fugenmasse in die Fugen eingebracht werden. Es ist oft noch alte Fugenmasse vorhanden, die gründlich entfernt werden muss, bevor Kratzer aus dem Dielenboden durch ein Abschleifen verhindert werden können.

Nachdem die alte Fugenmasse entfernt wurde, müssen die freiliegenden Fugen gründlich gereinigt werden. Grober Schmutz wird mit einem Staubsauger entfernt, während hartnäckigere Ablagerungen mit einem Spachtel aus den Dielenfugen herausgekratzt werden. Dies erleichtert die Reinigung des Bodens nach der Renovierung der Dielen.

Wenn sämtliche Kratzer aus dem Holzboden entfernt wurden, kann die richtige Nachbehandlung die Entstehung neuer Kratzer verhindern. Dafür können Sie aus drei Optionen wählen.

• Fußboden ölen
  Ein spezielles Holzfußbodenöl verleiht dem Boden eine natürliche Haptik. Der große Vorteil ist, dass ein Öl keine schichtbildende Wirkung hat. Im Gegensatz zur Lackierung können Laufspuren oder kleine Kratzer auch nachträglich durch erneutes Auftragen von Öl behandelt werden. Das Öl bewahrt das authentische Aussehen des Naturmaterials, lässt es atmen und betont die natürliche Maserung des Holzes. Ein Nachteil besteht darin, dass bei einem geölten Boden keine zusätzliche Schutzschicht vorhanden ist. Dadurch können Möbel oder häufig begangene Wege schnell kleine Kratzer verursachen, die erneut behandelt werden müssen. Außerdem ist regelmäßiges Ölen erforderlich, um den Boden vor Feuchtigkeit zu schützen.
• Fußboden wachsen
  Ein Wachs kann den Holzfußboden sehr gut vor äußeren Einwirkungen schützen. Das Wachs wird in der Regel zusätzlich zum Öl auf dem Boden aufgetragen. Ein klassischer Hartwachs ist farblos und nimmt keinen Einfluss auf die Optik des Bodens.
• Fußboden lackieren
  Eine versiegelte Oberfläche bietet den besten Schutz für einen Holzboden, insbesondere wenn er stark beansprucht und häufig begangen wird. Durch die Verwendung eines 1-Komponenten-Systems erhält der Boden eine äußerst widerstandsfähige Oberfläche. Wenn Sie zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlung wünschen, empfehlen wir Ihnen die Versiegelung mit einem 2-Komponenten-System. Ein positiver Aspekt eines lackierten Bodens sind die kurzen Trocknungszeiten. Nach dem Auftragen der Lackschicht ist der Boden schnell wieder belastbar. Ein Nachteil besteht darin, dass Kratzer nicht gezielt repariert werden können. Eine partielle Ausbesserung ist bei lackierten Böden nicht möglich.

Ein Holzfußboden besitzt einen hohen Wert – nicht nur in ästhetischer Hinsicht. Wenn Sie selbst Hand anlegen und versuchen, Kratzer eigenständig zu entfernen, können Sie im schlimmsten Fall schwerwiegende Fehler anrichten. Wenn Sie also unsicher sind und keine Erfahrung mit dem Abschleifen des Bodens haben, ziehen Sie lieber einen Fachmann zu Rate, der tiefe Kratzer aus dem Boden fachgerecht entfernen kann.

Erfahrung und Fachkenntnisse: Das Abschleifen eines Holzbodens erfordert Erfahrung und Fachkenntnisse, um die richtigen Techniken, Schleifgeräte und Schleifmittel auszuwählen. Fachleute haben das Know-how, um den Boden gleichmäßig und effektiv abzuschleifen, ohne Schäden zu verursachen.

Professionelle Ausrüstung: Das Abschleifen eines Holzbodens erfordert spezielle Schleifmaschinen und Werkzeuge, die in der Regel nicht in einem Haushalt vorhanden sind und in dieser Qualität auch nicht ausgeliehen werden können. Professionelle Bodenexperten verfügen über die richtige Ausrüstung, um den Boden effizient zu bearbeiten.

Staub und Schmutz: Das Abschleifen eines Holzbodens erzeugt eine beträchtliche Menge an Staub und Schmutz. Professionelle Bodenexperten haben entsprechende Absaugsysteme, um den Staub während des Prozesses zu minimieren und eine sauberere Umgebung zu hinterlassen.

Fehlervermeidung: Unsachgemäßes Abschleifen kann zu Schäden am Holzboden führen und unschöne Unebenheiten, Kratzer oder andere Defekte verursachen. Fachleute wissen, wie sie solche Fehler vermeiden und den Boden gleichmäßig und glatt abschleifen.

Oberflächenbehandlung: Nach dem Abschleifen muss der Holzboden häufig mit einer Oberflächenbehandlung versehen werden, wie beispielsweise dem Auftragen von Lack, Öl oder einer Versiegelung. Professionelle Bodenexperten kennen die richtigen Techniken und Produkte, um die Oberfläche optimal zu behandeln und zu schützen.

Um zu vermeiden, dass überhaupt Kratzer im Holzfußboden entstehen, können Sie einige Vorkehrungen treffen. So bewahren Sie auf lange Sicht die Schönheit Ihres Bodenbelags und freuen sich an Ihrem glatten Holzfußboden ohne Kratzer.

• Verwenden Sie Schutzunterlagen
  Legen Sie Filz- oder Gummipads unter Möbelstücke wie Stühle, Tische oder andere Gegenstände, die über den Boden geschoben werden. Diese Unterlagen reduzieren die Reibung und schützen den Boden vor Kratzern.
• Vermeiden Sie Schmutz und Sand
  Halten Sie den Boden frei von Schmutz, Sand und anderen abrasiven Partikeln. Diese wirken wie Schleifpapier auf dem Boden und verursachen dadurch tiefe Kratzer. Regelmäßiges Fegen, Staubsaugen oder Wischen ist wichtig, um den Boden sauber zu halten.
• Verwenden Sie Fußmatten
  Platzieren Sie Fußmatten an den Eingängen, um Schmutz und Sand von draußen abzufangen. Dadurch verhindern Sie , dass diese Partikel auf den Boden gelangen und Kratzer hinterlassen.
• Vermeiden Sie scharfe Gegenstände
  Vermeiden Sie das Ziehen oder Schieben von scharfen Gegenständen über den Holzboden. Verwenden Sie stattdessen Tragehilfen oder heben Sie schwere Gegenstände an, um den Boden zu schonen.
• Schneiden Sie Tierkrallen kurz
  Wenn Sie Haustiere haben, halten Sie deren Krallen kurz geschnitten, um zu verhindern, dass sie den Boden zerkratzen.
• Legen Sie Teppiche oder Läufer auf den Boden
  Legen Sie Teppiche oder Läufer auf stark frequentierten Bereichen wie Fluren oder vor dem Sofa. Diese schützenden Abdeckungen können den Boden vor Kratzern bewahren.
• Kaufen Sie geeignete Reinigungsmittel
  Verwenden Sie milde Reinigungsmittel, die speziell für Holzböden entwickelt wurden. Scharfe Chemikalien können die Oberfläche des Holzes beschädigen und Kratzer verursachen. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers für die richtige Reinigung.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie Kratzern auf Ihrem Holzboden effektiv vorbeugen und die Langlebigkeit und Schönheit des Bodens bewahren.

Das Abschleifen eines Holzbodens ist nicht unbegrenzt möglich, sondern nur so lange, wie es die Nutzschicht hergibt. Daher raten wir als Experten dazu, vorab genau zu prüfen, welche Alternativen es für die Aufarbeitung Ihres Holzfußbodens durch ein Abschleifen gibt. Nur dann, wenn die gesamte Fläche großflächig zerkratzt, beschmutzt, ausgeblichen oder beschädigt ist, kommen Sie um das Abschleifen nicht mehr herum.

Ja, es ist möglich, lackiertes Holz abzuschleifen. Wenn ein Holzboden mit einer Lackschicht versehen ist und diese im Laufe der Zeit stumpf wird oder Kratzer aufweist, muss der Lack abgeschliffen werden. Dabei ist es wichtig, die richtige Körnung des Schleifmittels zu wählen, um alle Rückstände der Lackschicht gründlich zu entfernen. Nach dem Abschleifen wird der Boden dann erneut lackiert, um ihm ein frisches und ansprechendes Aussehen zu verleihen.

Durch kräftiges Reiben mit einem Tuch, das in lauwarmem Seifenwasser getränkt ist, können Sie die groben Streifen entfernen. Bei widerstandsfähigen Belägen kann auch die raue Seite eines Schwamms verwendet werden. Seifenwasser eignet sich generell gut für Naturbeläge wie Parkett oder Fliesen, da es schonend, aber dennoch effektiv ist.

Es wird generell nicht empfohlen, Parkett mit Essig zu reinigen. Essig ist sauer und kann die Oberfläche des Parketts beschädigen, insbesondere wenn das Parkett versiegelt oder lackiert ist. Essig kann den Glanz des Parketts trüben, die Oberfläche mattieren oder Flecken hinterlassen. Es ist am besten, für die Reinigung von Parkett spezielle Reinigungsmittel zu verwenden, die für Holzböden geeignet und pH-neutral sind.

Bei kleinen Kratzern oder oberflächlichen Schäden können Sie versuchen, den betroffenen Bereich leicht anzuschleifen und dann eine passende Holzfarbe oder ein Holzwachs aufzutragen, um den Farbton anzugleichen. Achten Sie darauf, dass das verwendete Produkt für die Parkettoberfläche geeignet und mit der vorhandenen Oberflächenbehandlung kompatibel ist. Bei tiefen Kratzern und Beschädigungen sollte das Parkett aber abgeschliffen werden.